Naturnahe Gärten
Eine wichtige Nische für Pflanzen, Tiere und Menschen
Der Naturnahe Garten ist nicht nur wertvoll für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt, sondern spart auch Geld, Zeit und Arbeit für den Gartenbesitzer.
Zu einem naturnahen Garten gehören auf jeden Fall heimische Gehölze und Stauden.
Je nach Region gibt es sogar innerhalb Deutschlands große Unterschiede, welche Pflanzen heimisch und an das jeweilige Klima angepasst sind und welche nicht.
Heimische Pflanzen sind meist wesentlich anspruchsloser, widerstandsfähiger und weniger krankheitsanfällig als ihre exotische Konkurrenz. Das bedeutet, daß meist gar nicht bzw. nur wenig gedüngt und gespritzt werden muss. Günstiger in der Anschaffung sind die einheimischen Sorten obendrein meist auch noch.
Es gibt für fast alle Ansprüche etwas aus der großen Auswahl heimischer Pflanzen.
So kann man gezielt aus Bäumen für kleine Gärten,
mittelgroßen und großkronigen Bäumen, immergrün, Bienenweide oder Vogelnährgehölz auswählen.
Für Hecken und Stauden gibt es eine ähnlich große Auswahl.
Es gibt heimische, angepaßte Spezialisten aus der Pflanzenwelt für sonnige und schattige Standorte und für alle Bodenvoraussetzungen.

Sonnenaugen, Schleifenblumen, Schwertlilien und Astern sind nur einige
Beispiele von hübschen, pflegeleichten Blumen für den naturnahen Garten.
In dieser
Broschüre (ca.750KB)
finden Sie eine Übersicht von der Blütenpflanze bis zum großen Baum. Die
Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Stadtverwaltung Mühlacker.
Naturnah bedeutet aber auch, daß auf Spritzmittel weitestgehend verzichtet wird.
Das bedeutet aber noch lange nicht, daß man tatenlos zusehen muss, wie die Blattläuse, Rüsselkäfer und sonstige sogenannte "Schädlinge" die Ernte und Blüte zunichte machen.
Dem naturnahen Gärtner steht eine ganze Reihe von kleinen "Hilfskräften" zur Verfügung. Diese Hilfskräfte sind aufs beste auf die jeweiligen "Schädlinge" trainiert und angepasst. Die allseits beliebten Marienkäfer sind z.B. immer noch die beste Waffe gegen Blattläuse. Nicht umsonst kann man sie sogar käuflich erwerben.
Eine Marienkäferlave vernichtet im Laufe ihrer Entwicklung vom Ei bis zur Verpuppung 600 Läuse.
Der fertige Käfer frisst täglich zwischen 100 und 150 Blattläuse.
Ein starker Blattlausbefall ruft fast immer Marienkäfer auf den Plan. Allerdings brauchen sie ein paar Tage, bis man die Ergebnisse sehen kann. Diese Zeit räumen ihnen leider nur wenige Gärtner ein.

Viele Gartenbesitzer greifen zur Spritzpistole und vernichten nicht nur die Blattläuse, sondern auch die Marienkäfer und alle anderen Blattlausfeinde. Die Blattläuse haben eine viel kürzere Entwicklungszeit als die Marienkäfer und haben deshalb schon viel früher ihre Bestände regeneriert.
Unter Berücksichtigung dieses Aspektes muss man also feststellen, daß Gift die Blattläuse zwar kurzfristig bekämpft, aber mittel- und langfristig fördert.
Wie sie in ihrem Garten eine Marienkäfer-Wellness-Oase einrichten können, erfahren sie hier.
Gegen Schneckenplagen im Garten gibt es auch eine ganze Reihe an Helfern:
Amseln, Kröten, Ameisen, Drosseln, Blindschleichen, Elstern, Frettchen,
Gartenschläfer, Igel, Kleiber und noch viele andere Tiere mehr.

Es gibt aber auch eine Schnecke, die Ihnen hilft, der Schneckenplage Herr zu werden: den Tigerschnegel.
Die tierischen Helfer gegen allerlei "Schädlinge" und Plagegeister finden üblicherweise ganz alleine den Weg in Ihren Garten. Zum Bleiben können sie die Tierchen überreden, wenn sie z.B.:
- Laubhaufen im Garten auch über den Winter liegen lassen
- Totholz im Garten belassen. Entweder in Form von abgestorbenen Bäumen, oder durch Äste und Baumstämme unter Hecken.
- Heimischen Pflanzen den Vorzug geben
- Der Natur ein bisschen Freiraum lassen. Lassen Sie z.B. in einer Ecke des Gartens Gehölzabfälle liegen. Diese dienen dann vielen Tieren als Unterschlupf.
- auf Spritzmittel verzichten
- biologisch düngen (Kompost).
- Manchmal auch akzeptieren, daß ein Tierchen gleichzeitig ein Schädling und ein Nützling sein kann.
Ein weiteres grosses Problem im Garten sind bakterielle Erkrankungen der Pflanzen. Hier kann oft schon eine Brennesseljauche kombiniert mit gezielter Bodenverbesserung helfen. Überdüngung sollte vermieden werden, dies gilt insbesondere für Stickstoffüberdüngung.
Eine sehr gelungene Auflistung über die Förderung von vielen verschiedenen Nützlingen und die Bekämpfung von vielen Schädlingen finden Sie unter www.bio-gaertner.de
Aber nicht nur der Gärtner profitiert von einem naturnahen Garten, sondern auch die Natur kann sich viel besser entfalten. So hilft es sehr vielen Insektenarten (Schmetterlinge, Hummeln, Wildbienen, Käfer u.a.), wenn man beim Rasenmähen eine Blumenwiese stehen lässt.
Und hübsch aussehen kann das obendrein auch noch:



Letzte Änderung
31.12.2010
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